«Wir halten das Jahrhundertbauwerk für künftige Generationen in Bild und Ton fest»
Interview mit François Chapuis, Direktor Immobilien und Betrieb UZH
Publiziert am 30.01.2025

Foto: Daniel Winkler
Das FORUM UZH ist das grösste Einzelbauvorhaben in der Geschichte der Universität Zürich (UZH) – ein Jahrhundertbau, der das Hochschulgebiet Zürich Zentrum und das Stadtbild nachhaltig prägen wird. Die filmische Dokumentation begleitet das Projekt in all seinen Etappen.
Herr Chapuis, die Entstehung des FORUM UZH wird über die ganze Bauphase filmisch dokumentiert. Was bezwecken Sie damit?
Ein Gebäude wie dieses in Zusammenarbeit mit Herzog & de Meuron zu realisieren, ist einzigartig – besonders, wenn Sie bedenken, dass das UZH-Hauptgebäude bereits 1914 errichtet wurde. Mit dem FORUM UZH schaffen wir erneut ein Jahrhundertbauwerk, das, wie ich finde, Ehrfurcht verdient. Mit der filmischen Dokumentation der Entstehung des neuen Bildungs- und Forschungszentrums möchten wir unseren Nachkommen vermitteln, welche Überlegungen und Visionen uns geleitet haben und wie wir das Grossprojekt gemeinsam verwirklichen konnten. Mit dieser «Zeitkapsel» können wir diese Geschichte auf besondere Weise zusammenfassen und für künftige Generationen bewahren.
Welches sind die wichtigsten räumlichen und baulichen Merkmale des FORUM UZH?
Das FORUM UZH ist das bisher grösste Einzelbauvorhaben in der Geschichte der Universität Zürich und wird das städtebauliche Erscheinungsbild des Hochschulgebiets Zürich Zentrum nachhaltig prägen. Eine seiner herausragenden räumlichen Besonderheiten ist der neue, öffentlich zugängliche Stadtplatz, der vor dem FORUM UZH entstehen wird. Dieser Vorplatz wird als neuer Treffpunkt in der Stadt dienen und die Universität stärker mit ihrer urbanen Umgebung verbinden. Ein weiteres zentrales Merkmal ist die räumliche Zusammenführung von drei Fakultäten unter einem Dach. Dies fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit und schafft Synergien zwischen Lehre, Forschung und gesellschaftlicher Interaktion.
Den Anwohnenden steht eine mehrjährige Bewährungsprobe bevor. Was entgegnen Sie jenen, die sich vor Stau, Lärm, Staub und Mehrverkehr fürchten?
Wir sind uns bewusst, dass diese Bauphase für die Stadt Zürich eine besonders anspruchsvolle Zeit sein wird. Bauen bringt zwangsläufig Herausforderungen und Unannehmlichkeiten mit sich – das können wir nicht schönreden. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen, und ich bin überzeugt, dass wir bestens vorbereitet sind. Lassen Sie mich das anhand eines Beispiels verdeutlichen: Gemeinsam mit dem Hochschulgebiet Zürich Zentrum haben wir ein Ingenieurbüro beauftragt, die Baulogistik professionell zu organisieren. Lastwagen nutzen einen Warteraum ausserhalb der Stadt und werden per Funk zur Baustelle dirigiert. Sie folgen festen Routen und dürfen sich nur innerhalb eines klar definierten Zeitfensters auf der Baustelle aufhalten. Dieser Ablauf ist durchdacht und kontrolliert, sodass wir flexibel auf Situationen wie Staus reagieren können – und genau das werden wir tun.